Nachdem wir wegen tiefhängenden Wolken, wie sehr dichter Nebel, eine andere Route nicht laufen wollten war die nächste Möglichkeit die Levada am Encumeada Pass (Route 42 im Kompass Wanderführer).

Das Wetter, ja das mochte uns am Anfang nicht so ganz. Wir haben ca eine halbe Stunde gewartet bis der Regen nachgelassen hat, ganz aufhören wollte er dennoch nicht. In der Zeit kamen einige Wanderer von der Route und sind in ihre Autos geflüchtet.

Kurz danach sind wir aufgebrochen und haben erst einmal die falsche Route genommen. Hier starten zwei Wege und wenn man auf die Levada möchte ist der, der nur auf Holzverstärkten Treppen nach unten führt, falsch. Der gewünschte geht ein paar Stufen nach oben und man steht an der Levada, und auch am Offiziellen Schild.

Bis zum Tunnel hatten wir wenig Sicht, bzw gar keine. Es hat dauerhaft geregnet, mal mehr mal weniger. Super für den ersten Tag wandern auf Madeira. Wir wussten zwar das es hier öfter mal regnet, aber ganz so nass haben wir es uns dann doch nicht gewünscht. Aber Regen hin oder her, der Weg ist schön und auch im Regen gibt es viel zu entdecken und der Nebel lässt alles etwas geheimnisvoll wirken.

Direkt am Tunneleingang sind wir auf ein Huhn gestoßen das sich hier an der Steilwand vor dem Regen untergestellt hat. Wir hatten es erst garnicht gesehen sondern nur gehört. Dabei haben wir uns die ganze Zeit gewundert wo denn hier bitte ein Huhn herumläuft. Es lief nicht, es saß. Auf einer Bank.

Den Tunnel haben wir erst garnicht für voll genommen und mussten im Wanderführer noch einmal nachschauen. Niedrig sind diese Tunnel, das muss ich wirklich sagen ! Gut mit 2m Körpergrösse, großem Rucksack UND Stativ am Rucksack betrifft das natürlich die meisten Leute nicht. Für mich war es sehr anstrengend da ich viel geduckt, oder zur Seite geneigt gehen musste. Damit es nicht zu einfach wird ist mir natürlich erst hier eingefallen das ich vielleicht die frisch gekauften Batterien auch in meine Stirnlampe hätte einbauen können. Dann wäre es auch eine Lampe und keine Funzel. Gedankliche Notiz für später : Sobald du wieder am Auto bist, Batterien wechseln !

Da es unsere erste Wanderung auf Madeira war haben wir wirklich an jeder Ecke immer wieder etwas neues entdeckt. Sei es eine der Steilwände die vollständig mit Farnen bewachsen ist oder alte Bäume die über und über mit Moosen und Flechten bewachsen sind. Selbst der Regen war eigentlich nicht schlimm, macht er doch sogar vieles interessanter. Gerade wenn es regnet gibt es in Madeira scheinbar mehr Wasserfälle und Wasserfällchen und Rinnsale als man zählen kann. Überall tropft und plätschert es.

Einige der Wasserfälle sind hierbei sogar ziemlich groß und führen erstaunlich viel Wasser. Besonders wenn man bedenkt das es nicht mehr besonders stark geregnet hat und garnicht so viel mehr Berg nach oben war. Hier sammelt sich eine enorme Wassermenge an. Wenn wir schon bei enorm sind, die Levada hat es auch in sich. Ca 1m breit und geschätzt auch genauso tief ist die Rinne, und sie war fast komplett voll. Hier fliessen unglaubliche Mengen an Wasser, und wir waren oben am Berg, das wird ja nach unten immer mehr !

Nachdem wir den Tunnel durchquert haben hat sich auch das Wetter geändert. Es war immer noch neblig aber es hat nicht mehr geregnet. Kurze Zeit später hat sich die Wolkendecke dann angehoben und die erste Ausblicke auf die angrenzenden Täler freigegeben.

Nicht die beste Weitsicht aber es war doch schön mal etwas weiter als bis zur nächsten Kurve schauen zu können.

Auf dem Rückweg hat sich, nach dem erneuten durchqueren des Tunnels, das Wetter dann schon wieder geändert. Für eine kurze Zeit kam waren Lücken in den sehr schnell durchziehenden Wolken.

Licht, Schatten und hindurchfliegende Wolkenfetzen haben sekündlich für einen anderen Eindruck gesorgt

Das fand scheinbar auch unserer tierischer Besucher der auf eine kurzen Trinkpause garnicht nah genug kommen konnte.

Leider hat sich zwischendurch herausgestellt das meine Regenjacke ihren Beruf verfehlt hat. Das einzige wofür dieses Modell taugt ist als persönliche Sauna. Ob da jemand die Membran falsch herum eingenäht hat ? Nun jedenfalls war ich etwas durchweicht und auf dem Rückweg wurde es ziemlich windig und damit ungemütlich kühl. Da die Wanderung ja nicht besonders lang ist war das garnicht so schlimm und es hat sich nicht gelohnt Wechselklamotten anzuziehen.

Auf dem gesamten Rückweg hatten wir fast keine Wolken mehr und konnten uns die Landschaft auf der anderen Bergseite ansehen. Auch sind uns ganz andere Pflanzen am Wegesrand aufgefallen als auf dem Hinweg.

Für die erste Wanderung hätten wir uns zwar etwas weniger Nass von Oben gewünscht, aber trotzdem war es eine wirklich schöne Wanderung. Recht kurz, breite Wege (bis auf den Tunnel) und mit schönen wechselnden Eindrücken.

 


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